Die Landwehr auf dem Bühberg

Die Errichtung dieser Landwehr und ihrer zugehörigen Warte geht vermutlich auf das 14. Jahrhundert zurück. Sie diente zur Grenzsicherung zwischen der Grafschaft Scharzfeld - Lauterberg und dem Fürstentum Braunschweig - Grubenhagen. An Durchlässen durch die Landwehren konnte man leicht Zölle erheben und den Zugang allgemein kontrollieren.

Die Grafschaft Scharzfeld wurde im Jahre 1131 errichtet. Nach dem Erlöschen des Scharzfelder Grafengeschlechts am Ende des 13. Jahrhunderts / Anfang des 14. Jahrhunderts und dem Tod von Graf Otto von Lauterberg im Jahre 1397 fällt die Grafschaft Scharzfeld - Lauterberg als erbliches Lehen an die Hohnsteiner Grafen.

1415 wurde die Anlage während einer Fehde zwischen dem Herzog Erich von Braunschweig - Grubenhagen und dem Grafen von Hohnstein teilweise zerstört, im 16. Jahrhundert jedoch wieder mehrfach urkundlich erwähnt. Die älteste bekannte kartographische Darstellung der Landwehr erfolgte im Jahre 1785 auf der Kurhannoverschen Landesaufnahme.

Die Landwehr in seiner derzeitigen Gestalt hat eine Ausdehnung von etwa 1250m Länge und stellenweise 50 m, max. 75 m Breite.

Der Verlauf der Landwehrwälle beginnt im Norden am Südrand des Odertales und quert in Richtung Süden den Bühberg. Dabei wird ein Geländeunterschied von ca. 60 - 65 m überwunden. An exponierter Stelle befindet sich die Warte, von der aus man eine weite Übersicht über die Umgebung genießt. In der Nähe dieser Stelle ist die Wegsperre bzw. der Durchlass zu erwarten, wie auf der Rekonstruktionszeichnung dargestellt.

Die Landwehr selbst besteht aus aufgeschütteten Erdwällen, deren Anzahl zwischen 4 und 6 Wällen bzw. Gräben schwankt. Der Höhenunterschied zwischen Grabensohle und Wallkrone beträgt bis zu 1,5 m. Die Landwehr war deshalb zu damaliger Zeit mit ihrem speziellen Bewuchs für Durchreisende wie für Angreifer nur schwer überwindbar.

GPS-Koordinaten
N 51.6142° E 10.3999°

Der Burgenforscher Dr. Ing. Friedrich Stolberg schrieb 1968 in seinem Buch
„Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit“


74. Bühlberg-Warte bei Barbis, Ruine einer Warte. Barbis, Kr. Osterode, Bez. Hildesheim.

Name: Warte auf dem Bühlberg, Barbiser Warte.

Meßtischblatt: 2450/4328 Bad Lauterberg; S 6,9; W 18,9.

Allgemeine Lage: Südlicher Vorharz am Austritt des Odertals (Lisgau).

Örtliche Lage: 330 m hoch auf Höhenrücken südlich der Oder (250 m NN), 1,3 km westlich Barbis, 1 km südlich Bahnhof Scharzfeld.

Baugrund: Unterer Buntsandstein über Oberem Zechstein.

Baumaterial: Dolomit als hammerrechter Bruchstein.

Beschreibung: Runder Turm, ca. 5 m äußerer Durchmesser, 10-12 m hoch, im Mauerwerk gut erhalten.

Geschichte: 14./15. Jh. Beherrschte Sicht in das Oder- und Bebertal mit Sichtverbindung zu der nur 1,1 km Luftlinie entfernten Burg Scharzfels. Schutz der Grafschaft Scharzfeld-Lauterberg.

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