Raumordnungsnovelle kritisiert


Abgeschickt von Naturfreunde Niedersachsen e.V. am 02 November, 2002 um 17:12:28

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Presseinformation

Niedersächsischer Landtag weist im neuen Öandesraumordnungsprogramm weitere Vorranggebiete für Gipsabbau im Südharz aus. Naturfreunde Niedersachsen werfen den Landespolitikern mangelnden Sachverstand und fehlenden Innovationswillen vor.

Am vergangenen Mittwoch hat der Niedersächsische Landtag die erste Änderung des Öandesraumordnungsprogrammes verabschiedet. Hierbei wurden alle neu geplanten Vorranggebiete für Gipsabbau im Landkreis Osterode bestätigt.

"Die zuständigen Landespolitiker müssen sich den Vorwurf von mangelndem Sachverstand und fehlender Innovationsbereitschaft gefallen lassen", so Ursula Schäfer, Umweltreferentin der NaturFreunde Niedersachsen. "Wir haben oft genug auf das Vorhandensein von großen Mengen überschüssiger aber hochreiner REA-Gipse hingewiesen. Deren Einsatz könnte den gesamten Naturgipsabbau im Südharz beenden und die Region für den Tourismus erhalten. Jetzt bauen die niedersächsischen Gipsfirmen bereits eine Entladestation für diese Ersatzgipse - aber im selben Atemzug weist der Niedersächsische Landtag dennoch erhebliche neue Naturgebiete für Gipsabbau im Südharz aus," so die Naturschützerin.

Nachdem die NaturFreunde erst einen Tag vorher von der geplanten Landtagsabstimmung gehört hatten, hatten sie einen Eilantrag an den Petitionsausschuss gesandt. Hierin baten sie um Erhalt der Gipsgebiete und Absetzung des Themas von der Tagesordnung. Obwohl der Petitionsausschuss diese Bitte den Landtagsfraktionen vor der Abstimmung vorlegte, wurden alle dazu vorgeschlagenen Gipskarstgebiete als Vorranggebiet für Rohstoffasicherung bestätigt.

Für fünf Niedersächsische Gipswerke laufen hingegen aktuell die Planungen zu einer REA-Gips-Entladestation bei Stadtoldendorf/Weser auf Hochtouren. 5000 t REA-Gips pro Tag sollen hier angeliefert werden. "Das ist viel zu wenig", bemängeln die Naturfrende, "erst eine Entlademenge von 20.000 bis 25.000 t REA-Gips pro Tag würde den Naturgipseinsatz verhindern. - Hierfür hätte sich der niedersächsische Landtag engagieren müssen. Das wäre Wirtschaftsförderung in Einklang mit der Natur und Erhalt der Tourismuschancen für den Südharz."

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