Ergebnis Beschluss neues Gipswerk Ellrich


Abgeschickt von Elke Blanke am 26 Februar, 2008 um 19:25:21

 ENTSCHEIDUNG VERTAGT
25.Februar 2008, 21:37 Uhr
Ellrich (nnz). Gips oder kein Gips, so einfach war die Frage für den Stadtrat nicht. Zu undurchsichtig das Konzept der neuen Holding, die ein verarbeitendes Werk bauen will. Da müssen Fragen geklärt werden. Der Stadtrat von Ellrich stand vor einer entscheidenden Frage zum Thema Gips. Soll man verarbeitenden Unternehmen die Möglichkeit zur Ansiedlung einräumen? Konkret geht es um einen Altstandort bei Cleysingen, der seit Jahren zusehends verfällt und eine Unfallgefahr darstellt.
Teilweise seien Schächte nicht abgedeckt. Das Verwaltungsgebäude ist in sich zusammengestürzt. Hier will möglicherweise eine Holding ein gipsverarbeitendes Werk aufbauen, doch nur, wenn Gips aus der Region angeliefert werden kann. Die Ellricher sollten sich entscheiden, ob sie für den Bereich einen Flächennutzungs- sowie Bebauungsplan erstellen wollen. Das stelle keinen Eingriff in den Raumnutzungsplan dar.
Den Stadträten waren die Anträge zu schwammig. Sie wollten Klarheit haben, wer hinter der Holding eigentlich steckt. Die Firmen sollen Gelegenheit haben sich dem Stadtrat vorzustellen, wurde vorgeschlagen.
Nicht alle sind grundsätzlich gegen ein gipsverarbeitendes Unternehmen, aber was könnte Ellrich davon haben, abgesehen von Staub und Lärm und zerfahrenen Straßen?
„40 Arbeitsplätze“, sagte Bürgermeister Mathias Ehrhold. So steht es zumindest in der Planung der Holding. Doch daran glauben die wenigsten der Räte. Hat die Firma ihren Sitz überhaupt in Ellrich und wird sie hier Steuern zahlen? Auch das ist nicht klar. Vielleicht wird es auch wieder nur eine Investruine, wie es nicht nur in Ellrich einige gibt.
Der Tourismus sei als Geschäftsfeld vermutlich zukunftsfähiger, meinte eine Stadträtin. Deswegen paßte der Beschluß, Mitglied im Förderverein für den Karstwanderweg zu werden, sehr gut. Ellrich stimmte dafür, dem Verein beizutreten, da so die 56 km Karstwanderweg in Thüringen besser bewirtschaftet werden können. Niedersachsen und Sachsen -Anhalt haben solche Vereine bereits und verfügen über gute Erfahrung damit.
Das Thema Gipswerk ist natürlich noch nicht vom Tisch. Es wurde zur Bearbeitung in die entsprechenden Ausschüsse verwiesen. Diese werden sich jetzt um Klärung vieler wichtiger Fragen bemühen. Dann sollen sich die Firmen hinter der Holding den Bürgern vorstellen. Erst danach wird der Stadtrat entscheiden, ob es einen Bebauungsplan für das entsprechende Gebiet geben wird. (wf)

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