Die Halbe Warte
auf dem Wartberg bei Osterode

Die Warte diente zur Überwachung der ehemaligen -Hohen Straße-, die südöstlich an ihr vorbeiführte, und der ehem. -Harzrandstraße- die weiter unten am Talhang verlief.

Von dem Steinturm bestand Sichtkontakt zum Herzberger Schloß und zu weiteren Warten, auch mit der auf dem Ührder Berg, dem sogenannten -Langen Wartturm-.


 

Die -Halbe Warte-, in der Literatur des Heimatschriftstellers Hans Erich Giebel (mdl. Mitteilung Wagner) auch -Teufelsturm - genannt, ist wahrscheinlich im 13. Jahrhundert erbaut worden. Aus Richtung Düna kommend, stieß hier die alte -Hohe Straße- auf eine Wegsperre in der Nähe des Wartturmes. Im nahen Wald zeugt noch heute ein kleines Stück Steinwall von den ehem. Wegsperren.

Im Frühjahr 1965 ermöglichten Spenden der Bürgerschaft und das vorbildliche Engagement mehrerer Heimatfreunde eine teilweise Wiederaufmauerung. Heute zeigt sich der Turmstumpf mit einer reizvollen Umrankung aus Efeu.

Die in den letzten Jahrzehnten gewachsenen Büsche und Bäume wurden 2005 vom Osteroder Heimat- und Geschichtsvereins entfernt. Dadurch ist nun der freie Blick nach Norden, Osten und Südosten wieder möglich.

Im Juli 2005 fand eine feierliche "Wiedereinweihung" des vom rezenten Unrat gesäuberten Teufelsturmes statt. Zum "Turmfest" enthüllte der Osteroder Heimat- und Geschichtsverein einen Gedenkstein aus Dolomit aus dem "Steinbruch Härkenberg" bei Ührde mit einer eingelassenen Bronzetafel.

GPS-Koordinaten
N 51.7073° E 10.2740°

[ Erläuterungstafel ]

[ Ausgrabung an der Warte ]


Damals zeltete die Ev. Jugend am Teufelsturm
In den 50er Jahren Mauerreste freigelegt und den Turm restauriert

Der Teufelsturm in Osterode ist in diesen Wochen wieder ins Gespräch gekommen. Jüngst wurde dort, wie berichtet, eine Gedenktafel vom Heimat-und Geschichtsverein angebracht. Ende der 50er Jahre entstand diese Aufnahme am Teufelsturm. Damals zeltete dort in einer Kothe die evangelische Jugendgruppe aus der Stadt und legte Mauerreste frei. Später fanden Restaurierungen an dem Turm statt. Diese Aufnahmen stellte uns der Osteroder Einwohner Werner Harms aus seinem Privatbesitz zur Verfügung.

HarzKurier 11.08.05.

Der Burgenforscher Dr. Ing. Friedrich Stolberg schrieb 1968 in seinem Buch
„Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit“


323. Osterode, Warte auf dem Wartberg. Ruine einer Warte. Osterode. Kr. Osterode, Bez. Hildesheim.

Name: Warte auf dem Wartberg, Wartbergwarte.

Meßtischblatt: 2316/4221 Osterode; S 3,9; O 16,0.

Allgemeine Lage: Südwestlicher Vorharz zwischen Söse und Oder (Liesgau).

Örtliche Lage: 304 m NN auf Südost-Nordwest verlaufendem Höhenrücken (Wartberg). 2,3 km südöstlich der Altstadt von Osterode.

Baugrund: Dolomit des mittleren Zechsteins.

Baumaterial: Lagerhaftes Bruchsteinmauerwerk aus Dolomit mit eingebundenen großen Einzelblöcken und Sandsteinlagen. Gipsmörtel (bei Erhaltungsarbeiten 1965 Kalkmörtel).

Beschreibung: Nur noch 2,5 m hoher Stumpf eines runden Wartturmes von 4,15 m Gesamtdurchmesser und 0,9 m Mauerdicke, die Westseite offenbar später oval hinter die alte Rundflucht zurückgesetzt. Der Turmstumpf 1965 als kleine Aussichtsplattform hergerichtet.

Geschichte: Im Zuge der alten, auf dem Höhenrücken entlang führenden „Hohen Straße“ errichtet und zu Osterode gehörig. 14./15. Jh. Kontrollierte mitsamt der Warte auf dem Ührder Berg (vgl. dort) die Hohe Straße und die Zugänge von Süden.

Abb.: Vermessung Stolberg 1965.

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