Die Karstlandschaft des Landkreises Mansfeld-Südharz

Der Kupferschieferbergbau
Die Geologie des Gebietes
Pflanzen und Tiere
Naturschutz und Karstwanderweg

Über eine Länge von rund 100 km und eine Breite von mehreren hundert Metern, teilweise bis zu einigen Kilometern, zieht sich am Südharz eine merkwürdige Landschaft entlang. Auffällig ist das weiße Gestein, das an manchen Stellen regelrechte Felswände bildet. Das Gestein ist Anhydrit (CaS04) bzw. Gips (CaS04 x 2H20). Anhydrit und Gips sind für den Laien schlecht voneinander zu unterscheiden. Anhydrit ist ein sprödes Gestein mit einer guten Festigkeit. Beim Anschlagen gibt es einen porzellanartigen Klang. Gips dagegen ist weich, er zerkrümelt oft schon in der Hand. Anhydrit geht durch Wasseraufnahme allmählich in Gips über, wobei das Volumen bei der Vergipsung um 62% zunimmt. Oft ist die Umsetzung des Gesteins nur teilweise erfolgt, weshalb es alle möglichen Übergangsformen gibt. Um nicht ständig zwischen Gips und Anhydrit unterscheiden zu müssen, werden beide Gesteine zusammenfassend als Sulfatgestein bezeichnet.

Die Gesteinspakete der Zechsteinablagerungen sind mit Namen belegt. Diese Namen beinhalten im Falle der Sulfatgesteine immer den Begriff Anhydrit. Man spricht beispielsweise vom Werraanhydrit. Mit diesem Begriff ist nicht ausgesagt, ob Teile des Werraanhydrits vergipst sind und deshalb eigentlich Werragips heißen müßten. Es handelt sich in diesem Fall um den Namen geologischer Schichten, nicht um die Darlegung der wirklichen Gesteinsbeschaffenheit.

Gipse und Anhydrite entstanden in der Zechsteinzeit vor rund 240 Millionen Jahren durch Ausfällung aus dem Meerwasser. Sie lagerten sich als Schlämme am Meeresboden ab. Der ständig wachsende Überlagerungsdruck der darauffolgenden Schichten entwässerte den Gips und wandelte ihn in den darauffolgenden Zeiträumen in Anhydrit um. Gebirgsbewegungen brachten den Anhydrit im Laufe der erdgeschichtlichen Entwicklung wieder an die Erdoberfläche. Dort vergipste seine Oberfläche infolge der Einwirkung von Niederschlägen und Oberflächenwässern erneut. Die Anhydritoberfläche überzog sich mit einer Vergipsungsrinde. Im Hangbereich ist diese Vergipsungsrinde erfahrungsgemäß etwa 30 m stark. Im Bereich von Störungen oder Zerrüttungszonen kann sie auch einmal tiefer reichen. Auf Plateauflächen beträgt die Vergipsungsrinde oft nur wenige Meter. Die Vergipsungsrinde bläht auf und schützt den darunterliegenden Anhydrit vor weiterer Vergipsung.

Die Gipsindustrie verwendet nur diese Schicht. An dem darunterliegenden Anhydrit ist man dagegen nur teilweise interessiert. Darin besteht ein Hauptkonflikt in dieser Landschaft, da die Gipsindustrie bestrebt ist, die Karstoberfläche im Steinbruchsbetrieb abzubauen. Die neuerliche Verkarstung der darunterliegenden Anhydritoberfläche benötigt aber einige Jahrhunderte, um wieder Karstformen auszuprägen. Eine technische Lösung, auch aus Anhydrit Gips zu gewinnen, ist momentan vom ökonomischen Standpunkt aus nicht in Sicht. Durch Gipsabbau werden die ursprünglichen Landschaftsformen zerstört.

Die Sulfatgesteine sind gut wasserlöslich. In einem Liter Wasser lösen sich etwa 2 g Gips. Das bedeutet, dass die Oberfläche, die ständig Niederschlägen ausgesetzt ist, allmählich aufgelöst und abgetragen wird. Besonders günstige Angriffsmöglichkeiten des Wassers sind an Schwächezonen im Gestein gegeben, wie offenen Klüften, Verwerfungen der Schichten oder ausgeprägten Schichtfugen. Diese Lagerungsstörungen nutzt das Wasser für seine Lösungsarbeit. Es entstehen unterirdische Wasserabflüsse. Stellen, an denen Bäche im Untergrund verschwinden, nennt man Bachschwinden oder Ponore. Ein Teil des verschwindenden Wassers kommt nach längerem unterirdischem Lauf in Karstquellen wieder zum Vorschein. Karstquellen zeichnen sich durch einen hohen Sulfatgehalt des Wassers aus. Dieser legt Zeugnis von der lösenden Tätigkeit des Wassers ab. Durch Wasserfärbungen kann man manchmal den Zusammenhang zwischen dem Verschwinden eines Baches und dem Wiederauftritt in einer Quelle klären.

Im Inneren der Gesteinskörper werden Höhlen ausgelaugt. Die unterirdischen Wasserbewegungen erweitern diese Höhlen ständig. Zu große Räume brechen ein und erzeugen an der Erdoberfläche Erdfälle oder Einsturzdolinen. Um einen Erdfall handelt es sich immer, wenn ein bedeckendes, nicht verkarstungsfähiges Gestein mit in die Tiefe bricht. Eine Einsturzdoline ist dann vorhanden, wenn der Einsturzvorgang ausschließlich im lösungsfähigen Sulfatgestein erfolgt. Aus uralter Überlieferung ist der Name Erdfall in der Südharzregion für alle Formen von Einsturzkratern üblich. Obgleich das wissenschaftlich nicht ganz exakt ist, zieht sich diese Bezeichnung auch durch die wissenschaftliche Literatur. Die auflösende Tätigkeit des Wassers im Gestein und der unterirdische Abfluss des Wassers samt der gelösten Bestandteile erzeugen an der Erdoberfläche des Sulfatgesteins große und tiefe Krater, welche Lösungsdolinen genannt werden. Da Dolinen und Erdfälle fast ausschließlich auf Klüften und Störungszonen angelegt sind, bilden sich diese Lösungs- und Einsturzkrater oft linienhaft aus. Meist entstehen sie auf der Linie der stärksten Hangneigung, dem Abfluss des Niederschlagswasser folgend. Durch die Verkettung der einzelnen Karsthohlformen entstehen ganze Talzüge, die als Uvalas bezeichnet werden. Die Niederschläge lösen ständig die Oberfläche des Sulfatgesteins auf. Schützende Gesteinspartien eines nicht lösungsfähigen Gesteins bewahren Teile des darunterliegenden Gipses und erhalten diesen dadurch. So entsteht eine Gipsbuckellandschaft.

Steilwände in Talrandlagen werden durch Grund- oder Oberflächenwasser unterlaugt. Es bilden sich tiefe Abrissklüfte, welche einzelne Gesteinspartien abtrennen. Da sich dieser Vorgang allmählich ereignet, bilden übrigbleibende Lösungsrückstände und abgeschwemmter Gipsboden im oberen Bereich der Klüfte eine Art Dach, so dass aus den sehr langsam wachsenden Abrissklüften Abrisshöhlen werden können.

Prinzipschnitt durch die Sulfatkarstlandschaft im Landkreis Mansfeld-Südharz

Das über die nach Süden geneigte Oberfläche des Harzes abfließende Wasser hat bei seiner Berührung mit den löslichen Sulfatgesteinen im Laufe von Jahrtausenden ein harzrandparalleles Tal entstehen lassen. Man nennt dieses Tal das Auslaugungstal. Auch heute wird das Auslaugungstal durch Oberflächenwässer langsam , aber ständig, verbreitert. Während auf der nördlichen Talseite bereits das gesamte lösungsfähige Gestein aufgelöst und hinweggeführt wurde, steht es am südlichen Talhang als sogenannte Auslaugungsfront oft als Steilstufe an. In dieser Steilstufe versinkt ein großer Teil des Wassers und setzt seinen Lauf unterirdisch fort. Nur an wenigen Stellen gelingt es dem Wasser, diesen Wall zu durchbrechen und in Form von Bächen oder Flüssen hindurchzulaufen. Diese Täler nennt man Durchbruchstäler. Im Landkreis Mansfeld-Südharz gibt es davon vier:

Das Thyratal, das Leinetal, das Nassetal, das Gonnatal.

Starke Auslaugungsvorgänge bedingen die Veränderung des oberirdischen oder des unterirdischen Wasserabflusses. So können wasserführende Taler plötzlich trockenfallen. Sie bleiben als Trokkentäler erhalten.

Im Landkreis Mansfeld-Südharz gibt es weit über tausend der genannten Landschaftselemente. Sie sind typisch für eine Landschaft, die aus einem Gestein besteht, welches wasserlöslich ist. Eine solche Landschaft nennt man Karstlandschaft, die einzelnen Formen werden als Karsterscheinungen bezeichnet.Auf der Erde gibt es große Landstriche mit ausgeprägten Karstlandschaften. Es handelt sich dabei aber meist um Karstlandschaften im Kalkgestein. Karstlandschaften im Sulfatgestein sind dagegen selten. Die Auflösungsvorgänge gehen im Sulfatgestein sehr schnell vor sich. Frisches Wasser schafft innerhalb weniger Tage deutliche und sichtbare Spuren der Auflösung. Es sind Erdfälle und Lösungsdolinen von mehreren Metern Tiefe und Durchmesser bekannt, die bei Rohrleitungsbrüchen innerhalb weniger Wochen entstanden. Die Schnellebigkeit der Vorgänge im Sulfatkarst macht diesen so interessant.
Der Südharzkarst ist ein grüner Karst, er ist bewaldet und von Weiden und Äckern bedeckt. Das unterscheidet diesen Karst von vielen Karstgebieten der Erde, für die vegetationslose Flächen typisch sind. Die Gesteinsschichten fallen generell nach Süden ein. Das bedeutet, dass die Sulfatgesteine unter die Bedeckung anderer Gesteine geraten. Aber selbst dann ist das Wasser in der Lage, seine auflösende Tätigkeit fortzusetzen. Unter der typischen Bedeckung durch den Buntsandstein entstehen Formen des bedeckten Karstes. Große Erdfälle in diesem bedeckenden Gestein künden davon, dass im Untergrund Höhlen zusammengebrochen sind.

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 Der Kupferschieferbergbau

Bei einer Wanderung durch den Landkreis Mansfeld-Südharz findet man auf Schritt und Tritt Haldenlandschaften des historischen Kupferschieferbergbaus. Dieser ist in der Gegend seit dem 13. Jahrhundert urkundlich nachweisbar, aber bestimmt schon älter.
Der Kupferschiefer ist eine etwa 45 cm starke Schicht, die die Zechsteinablagerungen nach dem Liegenden begrenzt. Über ihm liegt der rund 5 m mächtige Zechsteinkalk und dann setzt schon der erste Sulfathorizont, der Werraanhydrit, ein. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die Bergleute beim Abbau des Kupferschiefers ständig mit Karsterscheinungen in Berührung kamen und zahlreiche Höhlen entdeckten. Die Bergleute nannten diese Höhlen Schlotten. Sie wurden meist wassergefüllt gefunden und brachten dem Bergbau Probleme. Andererseits floss störendes Grubenwasser, in diese Schlotten eingeleitet, einfach ab und man konnte sich das aufwendige Pumpen oderden Bau von Entwässerungsstollen sparen.

Prinzipschnitt durch die historische Kupferschieferbergbaulandschaft

Dadurch hatten die Schlotten eine große Bedeutung und wurden teilweise bewusst durch den Bergbau gesucht. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die größte bekannte Höhle des ehem. Landkreises Sangerhausen eine Schlotte ist, die Brandschächter Schlotte bei Pölsfeld. Leider ist diese Höhle heute nicht mehr zugänglich.

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 Die Geologie des Gebietes

Bestimmend für die Ausbildung einer Karstlandschaft ist ein wasserlösliches Gestein. Im Falle des Südharzkarstes handelt es sich um Gips bzw. Anhydrit. Diese treten im Landkreis Mansfeld-Südharz in drei Horizonten auf, die durch tonige, dolomitische und karbonatische Horizonte getrennt werden. Die Auslaugung hat oft ganze Horizonte beseitigt. Häufig sind Schichten zerbrochen und durch viele Störungen im Schichtenverband getrennt. Mächtige Ablagerungen von Laugrückständen, bestehend aus Tonen verschiedener Färbungen, Gipsresten, Dolomitbrocken oder Dolomitlagen, füllen Auslaugungsmulden oder bilden mächtige Ablagerungen in den Tälern. Das Erscheinungsbild in der Natur ist also bei weitem nicht so einfach, wie sich der Schichtenaufbau in der Zeichnung widerspiegelt.

In der Nähe von Questenberg hat der Dinsterbach ein steiles Tal eingeschnitten und den Zechsteinkalk in seiner gesamten Mächtigkeit freigelegt.

Nach Süden geraten die Zechsteinablagerungen rasch unter Buntsandsteinbedeckung. Dieser ist in seinen untersten Partien tonig ausgebildet und verwittert zu einem rotbraunen Ton. Besonders in der ausgehenden Eiszeit wurden durch Vorgänge des Bodenfließens größere Flächen der Zechsteinlandschaft mit diesem rotbraunen Verwitterungsschlamm bedeckt. Er füllt viele Karsterscheinungen aus und bildet zähe, nasse Höhlenfüllungen. Diese rotbraunen Sedimente erschweren die Höhlen- und Karstforschung im Gebiet erheblich.

Das Auslaugungstal und auch Bereiche der Durchbruchstäler wurden im Eiszeitalter mit mächtigen Sand- und Kiesablagerungen aufgefüllt, wobei alte Karsterscheinungen verfüllt wurden. In den letzten Jahrtausenden vermoorten viele wassergefüllte Erdfälle und erscheinen heute als Landschaftselement nicht mehr. Im Zeitalter einer wachsenden Nutzung und Bebauung der Landschaft werden sie aber nicht selten bei Bohrungen und Geländeaufschlüssen angetroffen.

Geologisches Idealprofil im Bereich des Karstwanderweges im Landkreis Mansfeld-Südharz

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Pflanzen und Tiere

Der wechselnde geologische Untergrund zwischen Gipsböden, nackten Gipsflächen, mächtigen Ablagerungen von Gipsverwitterungsprodukten, tonig-lehmigen Ablagerungen, dolomitisch- kalkigem Material und kiesig-sandigen Talfüllungen mit Aulehmeinschwemmungen geben ideale Ausgangsbedingungen für eine große Artenvielfalt der Vegetation. Begünstigt wird die Situation durch die bewegte Morphologie der Karstlandschaft und die aus beiden Faktoren resultierende historische Landnutzung. Die Böden eigneten sich nie für einen erfolgreichen Ackerbau. Eine ausgeprägte Hutung und die frühzeitige Anlage von Obstbauflächen gaben der Landschaft ein deutliches Gepräge. Dadurch bildeten sich ausgedehnte Magerrasenflächen, die im Gefolge einer sehr einseitigen Nutzung tür seltene trockenheitsliebende Pflanzen ideale Standorte darstellten. Diese Flächen beherbergen heute interessante Orchideenstandorte, die sich durch Enziane, Knabenkräuter und andere trockenheits- und wärmeliebende Pflanzen auszeichnen.

Die alten hochstämmigen Kirschanpflanzungen sind ideale Lebensräume fur die Insekten- und Vogelwelt. Besonders wertvoll ist ein Anteil an totem Holz, was der Wanderer nicht als Schaden in der Natur ansehen sollte.

Die mangelnde Nutzung dieser Biotopflächen durch stark eingeschränkte Hutung und mangelhafte Nutzung der Obstbäume stellt eine ernsthafte Bedrohung dieser ausgezeichneten Lebensräume dar.

Typisch für das Karstgebiet sind die Karstbuchenwälder. Die glatten Buchenstämme mit ihren weit ausladenden Kronen geben weiten Teilen des Karstwanderweges das Gepräge. Nach Süden, in Richtung der Buntsandsteinbedeckung, gehen diese Wälder in Hainbuchen - Traubeneichenwälder über.

Die Landschaft ist durch Trockengebüschsäume und -ränder gegliedert. Besonders die Ränder tiefer Karsthohlformen sind mit diesen Gebüschen völlig eingewachsen. Diese Biotope bilden zusammen mit den Waldsaumgesellschaften einen wertvollen Lebensraum für die Vogelwelt. Bei Erhebungen im Gebiet der Heimkehle konnten über 130 Vogelarten nachgewiesen werden. Die Waldsäume sind auch Heimat für den sonst recht seltenen Siebenschläfer, der als typischer Nachtgeist dem Wanderer meist verborgen bleibt.
Auf einigen freien Felsflächen von Gips und Dolomit, auf denen sich kein Boden halten konnte, hat sich eine typische, exotisch anmutende Felsflurvegetation ausgebreitet. Sie erinnert an einen vorzüglich gestalteten Steingarten.

Beeindruckend ist eine Frühlingswanderung im Bereich der Karstbuchenwälder. Der Boden dieser Wälder ist zu dieser Zeit mit einem weißen Teppich blühender Buschwindröschen bedeckt. Dazwischen kommt hier und da der blaue Fleck von Leberblümchen vor. Die Karsthohlformen sind oft dicht mit Bärlauch bewachsen, an feuchten Stellen blüht der Märzenbecher.

Wild wird der Wanderer bei fast jeder Wanderung zu Gesicht bekommen. Im Questenberger und Hainröder Gebiet kann man mit viel Glück auch schon mal einem Mufflon gegenüberstehen. Die scheue Wildkatze, die im gesamten Gebiet verbreitet ist, wird man sehr selten zu sehen bekommen. Der Feuersalamander ist im Bereich feuchter Karsthohlformen und an den Bächen der Täler heimisch. Beeindruckend zieht der Rote Milan mit deutlich gegabeltem Schwanz im gesamten Gebiet am Himmel seine Kreise. Auffällig sind viele Fuchs- und Dachsbauten. Kleine Karstspalten und das leicht grabbare Verwitterungsprodukt des Gipses geben diesen höhlenbewohnenden Tieren ideale Möglichkeiten zum Anlegen ihrer Baue. Schließlich sei auch noch die Fledermaus genannt, welche mit mindestens 11 Arten im Gebiet nachweisbar ist. Die Höhle Heimkehle ist ein beliebtes Winterquartier für Fledermäuse. Will man Fledermäuse fliegen sehen, eignen sich besonders die Monate August und September für eine Besichtigung der Schauhöhle. In dieser Jahreszeit sind die Wochenstuben der Tiere bereits aufgelöst und die Tiere kommen zur "Ortsbesichtigung" in die Höhle.

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 Naturschutz und Karstwanderweg

Die einmalige Karstlandschaft führte bereits frühzeitig dazu, bestimmte Landschaftsteile zu schützen. Im Dezember 1923 wurde die Höhle Heimkehle unter Schutz gestellt. Im Raum Questenberg bedrohte ein Gipsbruch den Questenfelsen. Der weitere Abbau wurde untersagt und das Gebiet im November 1927 unter Naturschutz gestellt. Im Oktober 1936 folgte das Gebiet des Bauerngrabens, 1961 wurde die Mooskammer geschützt. Ende der siebziger Jahre wurden einige ausgewählte Karsterscheinungen wie Karstquellen, Bachschwinden und Höhlen unter Schutz gestellt.

Der 1989 geborenen Idee der Schaffung eines länderübergreifenden Biosphärenreservates Südharzer Karstlandschaft folgte eine ausführliche Neubearbeitung des Karstgebietes im Landkreis Mansfeld-Südharz. Im Ergebnis einer Erfassung aller Karstformen wurde ein ca. 5.000 ha großes Gebiet ausgegrenzt und durch Erlass im Dezember 1991 einstweilig unter Naturschutz gestellt. Die endgültige Unterschutzstellung dieses Gebietes wurde im Frühjahr 1996 abgeschlossen. Damit steht das Sulfatkarstgebiet des Landkreises Mansfeld-Südharz vollständig unter Naturschutz. Das bedeutet, dass der Karstwanderweg mit 48 km Gesamtlänge im größten Teil seiner Erstreckung durch das Naturschutzgebiet führt. Das Verlassen des Weges ist ebensowenig gestattet, wie das Entnehmen von Pflanzen, Tieren, Gesteinen oder Mineralien. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die sehr empfindliche Karstlandschaft der Nachweltzu erhalten.
Der Karstwanderweg berührt nicht alle sehenswerten Punkte,die entlang eines solchen Weges vorzeigbar waren. Mit Rücksicht auf den Erhalt bestimmter Landschaftsformen oder das Vorkommen seltener Tiere und Pflanzen wurde ein Wegeverlauf ausgesucht, der einen sanften Tourismus zuläßt und die negativen Einflusse auf die Landschaft in Grenzen hält.

Die Einrichtung des Weges erfolgte nach einer Idee von VÖLKER im Jahre 1982. Seit dieser Zeit ist der Weg im ehem. Landkreis Sangerhausen ausgebaut.

Der Weg ist durchgängig weiß-rot-weiß markiert. Meist folgt er alten Wegen, manchmal verläuft er aber auch über eine freie Landschaft. Es kann schon mal vorkommen, dass zum Zeitpunkt der Wanderung auf freien Flächen ein Koppelzaun aufgestellt wurde, den man umgehen muss. Das wird sicherlich die Ausnahme sein, ausschließen kann man es aber nie. Grüne Holzschilder mit weißer Schrift geben die Richtung an. An ausgesuchten Stellen des Weges stehen größere Erklärungstafeln, auf diesen wird die Landschaft erläutert. Die Internetseiten sollen eine weiterführende Ergänzung dazu sein. Ausserhalb der erklärenden Tafeln ist die Landschaft ebenfalls sehens- und entdeckenswert, das wird dem aufmerksamen Wanderer gewiss nicht entgehen. Es wäre auch vermessen, an all diesen Stellen Hinweistafeln oder Schilder aufzustellen.

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