Infoblatt zum bundesweiten Tag des Geotops 2002

Iberger Tropfsteinhöhle bei Bad Grund im Harz

Stefan Flindt * & Georg Lauterbach *

Beschreibung des Objektes
Nordöstlich von Bad Grund erhebt sich ein 563 m hohes und 1,5 kmē großes Kalkmassiv aus der Harzlandschaft heraus: Der Iberg. Vor 380 Millionen Jahren war diese Region von einem tropischen Meer bedeckt. Korallen und andere kalkbildende Organismen bauten ein etwa 600 m mächtiges Atollriff auf. Zur Zeit der Harzfaltung entstanden im starren Kalkgestein des Ibergs zahlreiche tiefe Risse und Spalten. Auf diesen Störungen drangen in einer späteren Epoche heiße, eisenführende Wässer ins Gestein und wandelten den angrenzenden Kalk in Spateisenstein um. Durch oxidative Verwitterung wurde in der jüngsten Hebungsphase des Harzes der Spateisenstein in Brauneisenerz umgewandelt. Im Zuge dieser chemischen Reaktion bildeten sich kohlensäurehaltige Wässer, die den Kalk im Umfeld der Eisenerzlagerstätten lösten. Hierbei entstanden zahlreiche Höhlen, darunter auch die 123 m lange Iberger Tropfsteinhöhle.
Vermutlich im 16. Jahrhundert von Bergleuten auf der Suche nach Eisenerzen entdeckt, wurde die Iberger Tropfsteinhöhle bereits 1874 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
 
Heutzutage wird der Höhlenbesucher fachkundig duch die faszinierende Welt der Tropfsteine geführt. Direkt am Objekt werden die Entstehung des Korallenriffs, der Höhle und der Tropfsteine erklärt. Darüber hinaus wird anhand von sichtbaren Spuren des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Eisensteinbergbaus auf die Verbindung zwischen Naturhöhlen und dem mehr als 2000 Jahre alten Bergbau im Iberger Kalkmassiv eingegangen.


Mittelalterlicher Eisensteinbergbau. Blick in den "Neuen Teil" der Grube "Gelber Stieg"

Welche Karten gibt es - Topographie, Geologie: Topogr. Karte 1:25.000, Blatt 4027 Seesen; Geol. Karte 1:25.000, Blatt 4027 Seesen; Geol. Karte Harz 1:100.00; Geol. Übersichtskarte 1:200.000, Blatt CC 4726 Goslar.

Literatur zum Geotop: Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde in Niedersachsen e.V. [Hrsg.] (2000): Die Iberger Tropfsteinhöhle bei Bad Grund (Harz); Landkreis Osterode am Harz [Hrsg.] (2001): Höhlen im Westharz und Kyffhäuser. ISBN 3-931656-38-1

Was gibt es zu berücksichtigen: Eigentümer: Land Niedersachsen, Pächter: Landkreis Osterode. Eintrittspreise: Erwachsene 3,00 EUR, Kinder: 2,00 EUR
Lage: Der Parkplatz der Iberger Tropfsteinhöhle liegt oberhalb von Bad Grund direkt an der B 242 ("Harzhochstraße"); von dort 5 Minuten Fußweg bis zur Höhle.
Kontakt: Landkreis Osterode am Harz, Herzberger Straße 5, 37520 Osterode am Harz, Tel.: 05327-829391 oder 829348 (Höhle). 05522-940-652 (Dr. Flindt). Fax: 05327-829361, email: iberger@landkreis-osterode.de

Handelt es sich um ein Naturschutzobjekt: Die Iberger Trofsteinhöhle ist eingetragenes Naturdenkmal, Nr. OHA 53.

Was kann man sonst noch besichtigen: Beeindruckende Karstlandschaft und Spuren eines ca. 2000 Jahre alten Eisenerzbergbaus auf dem 1,5 kmē großen Gebiets des Ibergs; Bergbaumuseum Schachtanlage Knesebeck, Knesebecker Weg, 37539 Bad Grund (Harz), Tel.: 05327 / 2826 oder 2858; Oberharzer Bergwerksmuseum, Bornhardt Straße 16, 38678 Clausthal-Zellerfeld, Tel.: 05323 / 98950

Wo kann man essen, übernachten: Restaurant "Iberger Albertturm", von der Iberger Tropfsteinhöhle aus ca. fünfzehnminütige Wanderung bis zum Albertturm auf dem Gipfel des Ibergs, Tel.: 05327-1535; Restaurant "Altes Backhaus", Helmkampffstraße 3, 37539 Bad Grund, Tel.: 05327-2750; "Hotelpension Sonneneck", Von- Eichendorff-Straße 31, 37539 Bad Grund, Tel.: 05327 / 83850

Internet-Adressen: www.nlfb.de , www.geotope-niedersachsen.de , www.dgg.de , wwww.geo-top.de , www.geotope.de , www.geoakademie.de , www.ibergertropfsteinhoehle.de

Herausgeber und Fachbehörde für den Geotopschutz: Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, Stilleweg 2, 30655 Hannover, Tel.: 0511-643-0, 0511- 643-2304, www.nlfb.de

NLfB- Codierung: TK25: 4227 Osterode, R 35 89 625 H 57 41 088
Verantwortlich: NLfB: Dr. Ernst Rüdiger Look, Dr. Heinz-Gerd Röhling

* Landkreis Osterode am Harz, Herzberger Straße 5, 37520 Osterode am Harz, Tel.: 05372-829391 (Höhle) oder 829348 (Dr. Lauterbach), 05522-940-652 (Dr. Flindt), Fax: 05327-829361

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